Auch in diesem Jahr luden die Franziskaner Minoriten Blieskastel am zweiten Weihnachtstag wieder zur Lebendigen Krippe ein. Um 15 Uhr begann das Krippenspiel, das von 13 Kindern gestaltet wurde.
„Unsere Gruppe ist heterogen“, erläuterte Pater Dr. Mateusz Micek, Guardian des Klosters Blieskastel. „Kinder jeden Alters sind uns herzlich willkommen. Unsere Kleinste, Rosa Hofmann, ist gerade 2 ½ Jahre alt und singt mit Freude im Engelchor. Unser Ältester, Felix Berwanger, fungiert mit seinen 22 Jahren immer noch als Lektor und ist von Kindesbeinen an dabei. Auch in diesem Jahr durften wir wieder ein „echtes“ Jesuskind in unsere Krippe legen. Charlie Hofmann war das Kind in unserer Krippe.“
In insgesamt 7 Proben wurde das Krippenspiel, das auch in diesem Jahr wieder aus der Feder der Teamleiterin Andrea Weinmann stammt, einstudiert. „Die Herausforderung bestand dieses Mal darin, dass gleich vier Kinder Engel sein wollten, von denen drei einen Text vortragen wollten. Daher konnten wir mit Mariä Verkündigung (Engelchen: Holly Leyboldt , Maria: Laila Leyboldt), und Josefs Traum (Engelchen: Lea Buhr, Josef: Raphael Rutz) bereits mit der Vorgeschichte zur eigentlichen Weihnachtsgeschichte beginnen. Der dritte Engel im Bunde war Lea Anton, die den Hirten auf dem Feld (Sandra und Filis Stolz) die Geburt des Heilands verkündigte. Die drei Engel bildeten gemeinsam mit der kleinen Rosa den Engelchor. Beim Refrain „Gloria in excelsis Deo“, den die Engelchen mit Begeisterung vortrugen, sprang der Funke über von unseren Darstellern auf die Gemeinde.“
Die Weihnachtserzählung wurde komplettiert durch den Besuch Mariens bei Elisabeth, die von Elisabeth Berwanger dargestellt wurde. Sie war vor 15 Jahren bereits das Kind in der Krippe und hat seither als Darstellerin an jeder Lebendigen Krippe teilgenommen. Es gibt fast keine Rolle im Krippenspiel, die sie noch nicht dargestellt hätte.
Eingebettet war die ganze Erzählung in zwei Szenen mit den Waisen aus dem Orient (Joshua und Immanuel Hillen sowie Teresa Poltrum), die zu Beginn des Krippenspiels den Stern am Firmament aufgehen sahen und sich auf dem Weg zum Jesuskind machten. Am Schluss trafen sie schließlich beim Stall ein und huldigen dem Kind in der Krippe.
Stimmen aus dem Publikum fanden ausschließlich lobende Worte für das Krippenspiel, das wieder von ehrenamtlichen Musikerinnen und Musikern sowie Franz-Josef Berwanger an der Orgel musikalisch umrahmt wurde, den anschließenden Wortgottesdienstteil und den Einzelsegen durch Pater Mateusz M, Pater Hieronim, Pater Tomasz und Pater Mateusz K. Trotz der unangenehmen Witterung harrten zahlreiche Besucherinnen und Besucher anschließend im Klosterhof aus. Für die nötige Wärme von Innen sorgten wieder Kinderpunsch, Glühwein und Glögg, die von Pia und Hubert Erlenkämper und Bruder Jakub ausgeschenkt wurden.
Bei den Kindern waren vor allem wieder die Tiere sehr beliebt, die von Familien Legrum (Esel), Krick (Ziege), Kutsch (Schaffen) zur Verfügung gestellt wurden und die den Eindruck einer im wahrsten Sinne des Wortes lebendigen Krippe noch verstärkten.
Tradition verpflichtet: Genau 800 Jahre ist es her, dass der heilige Franziskus die Lebendige Krippe in Greccio ins Leben gerufen hat. Pater Dr. Mateusz Micek erläutert: „Wir, die Franziskaner Minoriten Blieskastel, stehen ganz in dieser Tradition. Nachdem wir im Jahre 2005 das Kloster Blieskastel von den Kapuziner-Brüdern übernommen hatten, konnten wir bereits im gleichen Jahr unter dem damaligen Guardian, Pater Darek, zu unserer ersten Lebendige Krippe in Blieskastel einladen. Auch unter dessen Nachfolgern Pater Darius und Pater Piotr lebte diese Tradition fort, die auch ich sehr gerne weiterführe.“
Bleibt zu hoffen, dass das Krippenspiel, das sich in diesem Jahr wieder eines Zuspruchs der Gläubigen wie in der Vor-Corona-Zeit erfreute, noch lange aufgeführt werden kann. Es steht und fällt mit der Bereitschaft der Kinder, Eltern und Großeltern, jedes Jahr an der Gestaltung mitzuwirken.
Autor: Andrea Weinmann