Hocherfreut zeigte sich Pater Dr. Mateusz Micek, Guardian des Klosters Blieskastel, über den guten Besuch des diesjährigen Krippenspiels am zweiten Weihnachtstag in der Klosterkirche Blieskastel. „Damit haben wir an die Besucherzahlen in der Vor-Corona-Zeit angeknüpft“ erläuterte er. Alle Bänke waren komplett belegt, die Stuhlreihen und die Empore, die eigentlich den Musiker/Innen vorbehalten war, ebenso. Seitlich und im hinteren Tel der Kirche standen die Gläubigen, die bei strahlend kaltem Wetter den Weg nach Blieskastel nicht gescheut hatten.
Pünktlich um 15 Uhr startete die Uraufführung des Krippenspiels, das – wie in den letzten Jahren üblich – wieder aus der Feder der Teamleiterin Andrea Weinmann stammte. „Vier Engel und der Stern von Bethlehem“ lautete der etwas ungewöhnliche Titel. Nachgefragt, wie sie auf dieses Krippenspiel gekommen sei, erklärte sie: „Das Besondere in diesem Jahr war, dass gleich fünf Mädchen Engelchen sein wollten.“ Gemeinsam mit Pater Mateusz habe sie überlegt, wie man ihren Wünschen Rechnung tragen könne. Heraus kam besagtes Krippenspiel, das die Weihnachtsgeschichte aus der Sicht der Engel und des Weihnachtssterns erzählt.
Die Engelchen sahen ihre Hauptaufgabe darin, möglichst schön an Heiligabend zu singen und den Hirten zu verkündigen, dass der Heiland geboren sei. Natürlich musste das entsprechend geübt und vorbereitet werden. Der Stern von Bethlehem stellte sich den Engelchen als Komet vor. Auch er habe eine besondere Aufgabe bei der Weihnachtsgeschichte zu erfüllen. Er müsse besonders hell leuchten, damit die Hirten und die Weisen aus dem Orient den Weg zum Kind besser finden.
Inzwischen wurden Maria und Josef durch Boten des Kaisers Augustus aufgefordert, nach Bethlehem zu ziehen, um sich in Steuerlisten eintragen zu lassen. Nach mehreren vergeblichen Versuchen kamen sie schließlich zum „guten Herbergsvater“, der ihnen wenigstens einen Stall als Übernachtungsmöglichkeit anbot.
Das Kind kam ist Stall zu Bethlehem zur Welt und der Weihnachtsstern musste sich sputen, nicht zu spät zum Stall zu kommen, derweil die vier Engelchen den Hirten die Geburt Jesu verkündeten. Bei dem Lied „Engel auf den Feldern singen“ sprang der Funken endgültig von den Engelchen, die voller Begeisterung das „Gloria in excelsis Deo“ sangen, auf die Gemeinde über.
Zunächst hielten die Hirten den himmlischen Schall für einen Traum, eilten dann aber doch rasch zum Stall, um das neugeborene Kind, Maria und Josef zu begrüßen. „Wir haben kein Gold, kein Silber und kein Erz. Aber wir schenken ihm unsere Liebe und unser Herz“ Mit diesen Sätzen machte ein Hirte auf den tieferen Sinn von Weihnachten aufmerksam.
Abschließend durften auch bei diesem Krippenspiel die heiligen drei Könige nicht fehlen, die von weither gekommen waren, weil sie den Kometen hatten aufgehen sehen. Auch sie folgten dem Stern bis zur Krippe im Stall von Bethlehem. Im Anschluss an das kurzweilige Krippenspiel und den Wortgottesdienstteil folgte der Einzelsegen aller Kinder und Gläubigen. Pater Mateusz lud abschließend noch zum Umtrunk auf den Klosterhof ein, wo lebendige Tiere die Szenerie bereicherten und die Atmosphären vom Stall in Bethlehem besser nachempfinden ließen.
So bedankte sich Pater Mateusz bei allen, die zum Gelingen des Krippenspiels beigetragen hatten, in erster Linie bei den Krippenspielkindern, deren Eltern und Großeltern für das Lernen der Texte und die zahlreichen Proben, bei den Musiker/Innen und dem Organisten für die musikalische Umrahmung, bei der Teamleiterin für den Entwurf und die Gestaltung des Krippenspiels, bei der Familie Jendryka, die kurzfristig ihren Sohn als Jesuskind zur Verfügung gestellt hatten, und bei allen, die vor und hinter den Kulissen den Umtrunk auf dem Klosterhof organisierten. „Ohne Sie und euch alle wäre das Krippenspiel nicht möglich“, sagte P. Mateusz abschließend.
Erfreulich war, dass die Gläubigen noch zahlreich im Klosterhof verweilten, wo sie den gegen eine Spende zu erwerbenden Glühwein und Kinderpunsch zu sich nahmen. Die Kinder hatten ihre Freude an den Schafen und Eseln, die in diesem Jahr besonders viele Streicheleinheim bekamen. „Da alle Akteure unsere Aktion zugunsten unserer Mission in Paraguay ehrenamtlich unterstützen, ist es uns in jedem Jahr möglich, den Reinerlös dorthin zu überweisen, womit unter anderem eine Schule finanziell gefördert wird“, erläuterte Pater Mateusz abschließend.
Andrea Weinmann
Gersheim